Glückskinder 2016
Unsere besonderen Glückskinder des Jahres 2016!
Grundsätzlich ist jedes Tier, das im Tierheim landet immer dann ein glückliches Tier, wenn es einen guten Platz für immer bekommt und adoptiert wird. Das sind jedes Jahr mehrere hundert Tiere. Wir wollen Ihnen hier einige besonders zu Herzen gehende Einzelschicksale vorstellen.
FELIX: Dieser große, optisch noch sehr hübsche Schäfermix, kam nach dem Tod seines Herrchens zu uns. Er ist mit seinem hellrostbraunen, sehr dichtem Fell und seinem sehr freundlichen und verträglichen Wesen nicht sofort als armes Tier wahrzunehmen. Sein „Manko“ ist sein hohes Alter mit ca. 15 Jahren. Eine wirklich tierliebende Familie aus dem Salzburger Land, die schon einen älteren Hund aus dem Tierschutz aufgenommen hatte, holte ihn als Zweithund zu sich nach Hause und adoptierte ihn. Felix, der Glückliche, blühte auf und dankt es seinen Leuten mit großer Anhänglichkeit und Zuneigung jeden Tag.
FILOU: Auch diese Hundeseele hat wenig Gutes erlebt, ebenfalls in einem hohen Hundealter, plagen ihn verschiedene Zipperlein, und zu allem Überfluss ist er auch nicht mehr ganz dicht - im wahrsten Sinn des Wortes. Seine Schwerhörigkeit lässt ihn zunächst ein wenig eigensinnig erscheinen, aber sein liebevolles und sehr liebesbedürftiges Wesen zeigte das traurige Bild eines Lebewesens, das die Hoffnung auf ein neues Frauli aufgegeben hatte und tagsüber oft stundenlang weinte. Eine junge Studentin mit kleinem Gärtchen vor ihrer Wohnung suchte nach einem tierischen Gefährten und als sie sein Bild an der Türe des Tierheimes sah, war es für diese junge Frau klar, dass sie Filou wollte! Und er wollte und will auch bei ihr einziehen und sie begleiten. Ein selbstgemachtes Judoband aus einer Leggings ziert jetzt seine Mitte und darin verbirgt sich eine kleine Pampers. Problem gelöst und auch das Weinen ist Vergangenheit!
CHITA: Ein verfilztes, graues, altes Hundemädchen, geplagt von seinen letzten Zähnen landete nach dem Verlust seines Frauerls im Tierheim. Wir behielten sie trotz Unsauberkeit - das Hundl war schon monatelang nicht mehr draußen gewesen - in unserem Parteienverkehrsbüro, wo sie, wenn sich jemand hinausbewegte, herzzerreißend zu bellen und jammern anhub. Aussicht auf einen Platz und einen Menschen, der sich ihrer annahm, schien es nicht zu geben. Nach fast einem Jahr im Tierheim jedoch geschah das Wunder. Eine Dame suchte einen Gefährten für ihren Hund und unsere Chita rührte ihr Herz. Die wenigen Haare ihres Fells wurden getrimmt, eine rosa Leine und ein ebensolches Brustgeschirr erworben und angelegt. Solcherart gestylt, mit neuem Frauli, das sie führt, wie man ein Prinzesschen führt, war und ist unsere kleine, uralte Chita nicht wiederzuerkennen. Manchmal besuchen uns die drei: Chita, ihr Hundefreund und das geliebte Frauli: Glück gehabt!
OTTO: Der noch nicht so alte, dafür aber leider ziemlich kranke, schwarz-weiße Kater litt unsäglich unter dem Verlust seines verstorbenen Herrchens. Er wurde bei uns gehegt und gepflegt, bekam das allerbeste Futter und unser Tierarzt verordnete die beste Nahrungsergänzung als Zusatz. Trotzdem blieb sein Fell stumpf und er verlor beständig an Gewicht. Die Blutanalyse ergab einen veritablen Leberschaden und damit schwanden auch seine Chancen auf einen neuen guten Platz. Eine kranke Katze, der man täglich Medikamente geben muss, die mager und glanzlos erscheint, und wo von der Lebensfreude einer Katze keine Spur war, wird auch von Katzeninteressenten im Tierheim nicht wahrgenommen. Aber wo die Not am größten ist… Ein Pensionist , rüstig und alleinstehend, bewarb sich für Kater Otto, adoptierte ihn, und kurze Zeit später schon nahm er langsam an Gewicht ebenso zu wie an Schönheit. Die sehr gute, individuelle Pflege und Zuwendung durch sein neues Herrchen haben dieses kleine Wunder vollbracht.
DOMINIKA: Sie kam als armer Bettlerhund aus schlechter Haltung über die Behörde ins Tierheim. Gerade noch rechtzeitig, denn wenige Wochen nach ihrer Ankunft bei uns stand fest, dass sie trächtig war. Diese Tatsache stellte freilich ein großes Hindernis für ihre Vergabe an die schon für sie gefundenen Interessenten dar, die ja nur e i n e n Hund aufnehmen wollten. Nach angemessener Zeit kamen vier gesunde, süße Welpen zur Welt, die die sehr junge Hundemama in den nächsten zehn Wochen bis an ihre Grenzen beanspruchten. Die kleine Dominika schaffte alles sehr gut und souverän. Ab ihrer zwölften Lebenswoche wurden die Welpen der Reihe nach an sehr gute, ausgesuchte Plätze vergeben, was Mama Dominika mit Gelassenheit und Erleichterung zur Kenntnis nahm. Ihre treuen Interessenten aus den praktisch ersten Wochen im Tierheim, warteten all die Wochen und Monate auf sie, und sind jetzt, als frisch gebackene Adoptiveltern, ebenso glücklich wie Dominika, die wieder ein junger unbeschwerter junger Hund sein kann. Diese Geschichte begann im Februar 2016 - auf der Straße wären alle fünf Tiere elend zugrunde gegangen.