Ausgabe 04/2012
Liebe Tierfreunde!
Advent und Weihnachten stehen für uns ganz besonders im Zeichen der Herbergssuche für die in Not geratenen Tiere.
Diesen in Not geratenen Tieren Aufnahme und Pflege angedeihen zu lassen, ist in allen Tierheimen jedoch eine Ganzjahresaufgabe. Bei uns im Salzburger Tierheim begann sie im heurigen Jahr im Jänner mit Chinchillas, die im Schnee bei tiefen Temperaturen in einer verklebten Schachtel ausgesetzt worden waren. Sie verdankten ihre Entdeckung und Rettung glücklicherweise einer feinen Hundenase.
Jetzt, fast am Ende des Jahres, wo das Tierheim noch mit unzähligen, meist mutterlosen, teilweise noch blinden Katzenwelpen sowie zahlreichen erwachsenen Hauskatzen bestückt ist, fanden junge Leute am Leopoldskroner Weiher fünf rote Kater in einer zugeklebten Schachtel. Auch für diese fünf Schnurrer, die offensichtlich unter großem Stress standen und voll Angst waren, fand sich ein Raum im Tierheim, in dem die Brüder geborgen, warm ruhig und mit ausreichend Futter und Wasser versorgt, sich erholen können und hoffentlich bald gute Plätze bei Tierfreunden finden.
In der Bahnhofstiefgarage hielt die Polizei einen slowakischen PKW an und stellte fest, dass die angehaltenen Personen im Begriff waren, aus ihrem Kofferraum sechs Hundewelpen illegal zu verkaufen.
Durch das Einschreiten der Polizei und des Amtstierarztes konnte der bereits begonnene Verkauf, Gott sei Dank, gestoppt werden. Die verschreckten Hundewelpen wurden beschlagnahmt und in unser Tierheim gebracht, wo sie zunächst in Quarantäne genommen werden mussten.
Es ist eine erschreckende Tatsache, dass der skrupellose Handel mit Hundewelpen über das Internet nach wie vor blüht und erfolgreich betrieben wird. Es gibt immer noch viele Menschen, die solche Machenschaften durch den Kauf der angebotenen Tiere fördern. Keiner dieser Interessenten und Käufer denkt an das unsagbare Leid der Hunde in den Zuchtbetrieben im Osten, wo die Hündinnen in dunklen Verschlägen als Gebärmaschinen bis zur völligen Erschöpfung ausgebeutet werden. Stimmt ihre Leistung nicht mehr, bringt man sie grausamst ums Leben. Auch der Transport, der viel zu früh von der Mutter getrennten Welpen, meist über viele Stunden im Kofferraum eines PKW, sind eine extreme Belastung für die Tiere, die sie oft nicht überleben.
Wir bitten daher alle Tierfreunde eindringlichst, solche Käufe keinesfalls zu tätigen, und falls im Internet dementsprechende Angebote gemacht werden sofort die Behörden zu informieren!
Der Praxis des illegalen Tierhandels kann nur mit Hilfe engagierter Tierfreunde Einhalt geboten werden. Dass wir im Tierheim diese gequälten Kreaturen aufnehmen und an gute Plätze weitervermitteln, ist für uns selbstverständliche Pflicht. Alle Tiere, die ins Elend geraten und Herbergssuchende waren, fanden in diesem Jahr wieder liebevolle Aufnahme und Sicherheit bei uns.
In diesem Zusammenhang rufen wir auch erneut auf, zu Weihnachten nicht unüberlegt Tiere zu schenken. Die meisten dieser Überraschungsgeschenke landen binnen kurzer Zeit wieder in einem Tierheim.
Namens der uns anvertrauten Tiere bedanken wir uns bei allen Tierfreunden für die Zuwendungen und tatkräftige Hilfe bei der Rettung von Tieren sowie die ehrenamtliche Mithilfe im Tierheim und wünschen Ihnen allen ein friedvolles Weihnachtsfest!
Herzlichst
Ihr Dr. Eckehart Ziesel