Ausgabe 01/2020
Liebe Mitglieder, Tierfreunde und Spender!
Welches Tier passt zu mir?
Hier ist nicht die Optik gefragt, sondern mein eigenes Lebensalter, meine Lebensumstände, die Wohnungsgröße und Zeit, die ich dem Tier widmen kann. Die meisten Menschen haben - wenn sie mit einem Adoptionswunsch ins Tierheim kommen - bereits die Tierart im Auge, die sie aufnehmen wollen. Nicht immer stimmen jedoch die Wohn- und Lebensbedingungen mit den Bedürfnissen des gewünschten Tieres überein. Einen großen Hund zum Beispiel kann man in einer kleinen Einzimmerwohnung nicht halten. Dieses Wohnungsangebot erfüllt nicht einmal das Minimalerfordernis.
Für frei fliegende Vögel in der Wohnung bedeutet die Neuaufnahme einer Katze höchste Lebensgefahr! Das gleiche gilt auch für teilweise in der Wohnung frei umher laufende Kleinsäuger wie Zwergkaninchen, Hamster und Meerschweinchen.
Der Anschaffung von Katzen- oder Hundewelpen bei einer berufsbedingten Abwesenheit von täglich mehr als 2 bis 3 Stunden kann nur zugestimmt werden, wenn eine andere Person sich der Kleinen annimmt, sich mit ihnen beschäftigt und sie pflegt.
Diese Welpen würden - länger allein gelassen - leiden und sich langweilen, was auch der Wohnung schadete. Zum einen ist der Output von Welpen beträchtlich und unkontrollierbar, zum anderen der Spieltrieb ungebremst, d.h. alles Fassbare findet als Spielzeug Verwendung vom Sofakissen bis zu Pflanzen, Dekorationen und Teppichen.
Fällt Ihre Wahl auf eine Katze, die vielleicht schon 2 bis 3 Jahre oder älter ist und ein „Wohnungstiger“, der keinen Freigang einfordert, wird sich der Lebensrhythmus des Tieres dem seines Menschen bzw. auf dessen An- und Abwesenheitszeiten einstellen. Die eigene Behausung muss katzengerecht adaptiert und Fenster und Balkon gesichert werden. Auch die Urlaubsbetreuung muss organisiert werden.
Bei einem Hund sind die Ansprüche größer. Allein das mehrfach täglich notwendige Gassigehen ist für einen Berufstätigen nicht immer leicht zu erfüllen. Selbst wenn der Hund in die Arbeit mitgenommen werden kann, oder wenn jeweils ein anderes Familienmitglied sich kümmert und für mindestens einen ausreichenden Spaziergang sowie Beschäftigung täglich gesorgt ist, muss man unbedingt die eigenen Urlaubsgewohnheiten überdenken: Kann der Hund mit? Sind meine sportlichen und sonstigen Gewohnheiten am Urlaubsort „hundeverträglich“? Organisationstalent des Hundehalters ist gefragt!
Das alles ist Voraussetzung für das gesunde Erreichen eines höheren Lebensalters für unseren vierbeinigen Freund und Lebensabschnittsgefährten.
Darüber hinaus kommen als Haustiere Vögel, Kleinsäuger wie Chinchillas, Zwergkaninchen, Hamster, diverse Mausarten und Meerschweinchen in Frage. Auch ein Terrarium oder Aquarium mit interessantem Besatz kann viel Freude bringen. Jede dieser Tierarten hat andere Bedürfnisse und Eigenschaften, kann zu uns Menschen viel Zutrauen entwickeln und dementsprechend Freude bereiten, vorausgesetzt jedes Lebewesen erfährt Liebe und die Erfüllung seiner lebensnotwendigen Bedürfnisse gemäß seiner Art!
Nochmals raten wir Ihnen zur sorgfältigen Auswahl Ihres tierischen Mitbewohners und ein menschlicher „Notfallspate“ sollte ebenfalls verfügbar und zuverlässig sein.
Wir als Tierhalter haben die Verantwortung für jedes einzelne Lebewesen, das uns anvertraut ist!
In Zeiten des Umbruches, wünsche ich Ihnen Zusammenhalt, Achtsamkeit und Gesundheit für Sie und Ihre Lieben,
herzlichst Ihr
Ing. Mario Zeitlinger