Geschichten aus dem Tierheim

Frenzi und Lord

Autor: Tierschutzverein für Stadt und Land Salzburg
Am: 28.05.24

Liebes Tierheimteam, endlich finde ich die Zeit, um mich – wie versprochen – zu melden. Ein Grund für die Zeitnot ist „Lord“ – unser neues Familienmitglied.

Er ist mittlerweile schon über 2 Monate bei uns und alle sind in ihn vernarrt. Eine Ausnahme gibt es und das ist unsere Hündin Frenzie (mittlerweile 13 ½ Jahre alt). Für sie ist er einfach zu aktiv – sie möchte einfach nur ihre Ruhe haben und nimmt normalerweise kaum Notiz von ihm.

Lord hat sich mittlerweile gut eingelebt und sich dem Familienrhythmus angepasst. Der erste Spaziergang zusammen mit Frenzie ist morgens von 5:30 – 5:45 Uhr; der zweite (dieser allein mit ihm und dem Fahrrad) dauert von 7:30 – 8:45 Uhr und dann weiter mit Frenzie noch einmal 15 Minuten zu Fuß. Am Nachmittag geht er mit ihr zusammen von 14:15 bis 14:45 Uhr und dann noch einmal allein mit dem Fahrrad von 15:45 bis 16:45 Uhr. Dann ist es jetzt schon dunkel und man sieht ihn mit seinem schwarzen Fell gar nicht mehr. Den Tag beenden wir mit einem kurzen Spaziergang so etwa um 21:15 Uhr. Wenn er nicht gerade mit uns unterwegs ist, möchte er dauernd spielen. Mittlerweile besitzen wir ein ganzes Arsenal von Hundespielsachen und ständig ist etwas los.

Lord bekam gleich zu Beginn seines Aufenthaltes bei uns eine große Hundebox, die im Haus mit geöffneter Tür in der Nähe der Haustür steht. In dieser Box wird er seitdem gefüttert und er verknüpft sie positiv. Wenn ich zur Arbeit gehe, verbringt er diese Zeit in der Box, die dann allerdings geschlossen ist. Somit habe ich Gewähr, dass es zwischen den Hunden zu keiner Rangelei kommt und er auch keine Möglichkeit hat, etwas anzustellen, was er für sein Leben gern tut. Wir haben schon etliches „Fressbare“ eingebüßt, und er ist so schnell, dass wir ihn noch nicht auf „frischer Tat“ ertappen konnten. Auch versucht er, sich auf unserem Sofa einen Stammplatz zu erkämpfen. Ich glaube aber, dass wir die größeren Dickköpfe haben, und es ihm nicht gelingen wird. In der Nacht schläft er in der nicht geschlossenen Box und versieht zwischendurch auch Wachdienste. Wenn eines unserer Kinder spät heimkommt, meldet er prompt. Das finden wir aber ok.

In der Zwischenzeit sind wir Stammgäste in unserer Hundeschule. Er hat schon viel gelernt, aber es gibt noch viel zu tun. Da wohl ein Großteil Jagdhund in seinen Erbanlagen zu finden ist, haben wir ein Jagd-Problem mit ihm. Auf seinen Spaziergängen hat er immer die Nase unten und die Gefahr ist ziemlich groß, dass er zwischendurch einfach abhaut (und einige Minuten später immer fröhlich wieder auftaucht). Aufgrund seines großen Bewegungsdrangs kann ich ihn auch nicht immer an die Leine nehmen und so sind die Spaziergänge bzw. –fahrten immer mit ständiger Beobachtung verbunden, damit ich bei „Gefahr in Verzug“ sofort einschreiten kann. Auf Anraten unserer Hundetrainerin versuchen wir jetzt, ihn von Tierfährten auf Menschenfährten zu schulen. Deshalb geht er jetzt immer freitags mit meiner Tochter Laura zum Fährtentraining und stellt sich wohl als Naturtalent heraus. Er liebt diese Arbeit. Mal sehen, wohin uns das führt.

Heute Nachmittag treffen sich einige Hundebesitzer aus der Hundeschule mit ihren Hunden in Rosenheim auf dem „Christkindl-Markt“, um die Tiere mit größeren Menschenansammlungen vertraut zu machen. Zudem stehen diverse Fahrten mit dem Aufzug und das Benutzen von offenen Treppen auf dem Programm. Das wird sicher für alle aufregend. Vielleicht bleibt ja trotzdem noch die Zeit für einen Glühwein.

So, das war’s auf die Schnelle. Wir haben noch ein paar Fotos angehängt, damit Sie sehen können, was aus Ihrem Schützling geworden ist.

Liebe Grüße nach Salzburg

Claudia Gerullis

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