50 JAHRE TIERHEIM SALZBURG!
Liebe Tierfreunde,
im Jahr 1969, vor genau 50 Jahren, wurde unter Federführung von Chefredakteur Dr. Hans Menzel der Grundstein zum ersten Tierheimbau in Salzburg gelegt. Mit einfachsten Mitteln und Materialien am jetzigen Standort errichtet, war das in der damaligen Zeit sensationell. Und viele Tierfreunde und Gönner trugen mit kleinen Spenden und ehrenamtlicher Hilfe zum Gelingen bei. Sehr bald war dieses Refugium für die arme und leidende Kreatur voll, um nicht zu sagen überfüllt.
Alle Lebensumstände, die Menschen betreffen können und damit auch deren Haustiere, führten dazu, dass - abgesehen von Krankheit und Tod des Tierbesitzers - jedes Tier, das „zu viel“ geworden oder unerwünscht war, im Tierheim landete.
Der Höchststand an Katzen waren 220 Individuen! Die Anzahl der Hunde, Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Hamster, Chinchillas und Käfigvögel war legendär. Viele Tiere, die mit Infektionskrankheiten ins Tierheim kamen, lösten immer wieder „Seuchenzüge“ aus. Quarantäne gab es damals keine im Tierheim. Die Veterinäre hatten ebenso alle Hände voll zu tun wie auch die Tierpfleger, und mancher arme Hascher wurde von dort Beschäftigten abends zur Heimpflege mitgenommen.
Alles Tierfutter wurde selbst gekocht (mit beträchtlicher Geruchsentwicklung), geschnitten und mit Reis oder Nudeln, auch Brot vermischt an die Tiere verfüttert.
Es gab sogar einen Puma, der letztlich in den Tierpark Herberstein übersiedeln konnte. Und Susi, einen weiblichen Makaken, die bis zu ihrem Ende bei uns blieb. Susi liebte es, an behaarten Männerarmen Fellpflege zu betreiben, war sie doch jahrelang im Führerhaus eines LKW Beifahrerin gewesen. Wir hatten auch einen Esel, mehrere Schafe und Geflügel aller Art.
Die Zeiten änderten sich. Das Tierschutzgesetz wurde immer wieder zugunsten der Tiere verbessert und schließlich wurde - als wesentlicher Fortschritt – am 1. Jänner 2005 die erste verbindliche Kastrationspflicht für Katzen eingeführt. Der überschießenden Vermehrung konnte wirkungsvoll entgegengetreten und damit gleichzeitig das Katzenelend wesentlich verringert werden. Als ebenso wirkungsvoll erwies sich die Chip- und Registrierungspflicht für alle Hunde ab 1. Jänner 2010. Die Anzahl der Fundhunde ohne Besitzer geht noch immer zurück.
Im Jahr 2002 schließlich konnte nach mehr als zwanzig Jahren des konsequenten Sparens auf dieses Ziel hin, der Neubau des jetzigen Tierheimes nach den damals gültigen Baurichtlinien und dem Tierschutzgesetz (Fassung1999) errichtet werden. Alles, was ehrenamtlich getan werden konnte, wurde, und wird, weiterhin ehrenamtlich, das heißt gratis, erledigt.
Es war und ist eine große Herausforderung, das praktisch immer volle Haus, neben der Pflege der Tiere, der Einhaltung aller Vorschriften und Gesetze, und der Vergabe (möglichst alle diese Geschöpfe an gute, sichere Plätze zu vermitteln) in bestmöglichem funktionierendem Zustand und den allgemeinen Tierheimbetrieb zu erhalten.
Verträge mit den Behörden helfen uns dabei, den Tierheimbetrieb gut und wirtschaftlich zu führen.
Und mit Ihrer Hilfe, liebe Tierfreunde, wird das auch weiterhin gelingen!
Herzlichst
Ihr Dr. Eckehart Ziesel
Präsident