Liebe Tierfreunde!
Edles Vorhaben oder ungewollte Tierquälerei?! Das ist hier die Frage!
Sommer, Urlaubszeit: Tiere retten!
Als Tierfreund im Urlaub unterwegs trifft man häufig auf Tiere, die uns herrenlos, hungrig und krank, kurzum hilfsbedürftig erscheinen. Mitleid und Erbarmen sind in uns geweckt.
Und genau diese grundsätzlich positiven Gefühle lassen uns unüberlegt spontane Handlungen setzen ohne an die Folgen zu denken.
Was nützt es dem Tier, das aus dem Urlaub mitgebracht, leider jedoch nicht in unseren Alltag passt, da z.B. der Wohnungsvermieter oder die Hausverwaltung keine Tierhaltung dulden? Oder wir als Berufstätige neben dem Broterwerb viel zu wenig Zeit erübrigen können für das gerettete Lebewesen, z.B. einen Hund? Wenn keine geeignete Unterbringung oder zu wenig Platz sind in der Wohnung für den geretteten Findling? Und auch die finanziellen Mittel für notwendige tierärztliche Behandlungen fehlen, die unter Umständen sehr ins Geld gehen können?
Zu spät wird klar, dass man überfordert ist und nun selbst Hilfe braucht. Allzu oft landen diese, von den Menschen ''geretteten'' Tiere im Tierheim - so überhaupt dort noch freier Platz verfügbar ist.
Ungeimpfte und kranke Tiere aus den Mittelmeerländern stellen hier ein besonderes Problem dar, weil sie mit ansteckenden Krankheiten den gesamten Bestand eines Tierheims gefährden können.
Daher die große Bitte an Sie alle: Wenn nach reiflicher Überlegung die Voraussetzungen zur artgerechten Tierhaltung in Ihrem zu Hause gegeben sind: Unbedingt vor Ort mit dem Tier einen Veterinär aufsuchen, der das Tier untersucht. Lassen Sie Blut abnehmen zur Feststellung von ansteckenden Krankheiten. Das Ergebnis gibt es oft binnen 24Stunden. Wenn alles in Ordnung ist, das Tier jedenfalls impfen, chippen sowie einen EU-Pass ausstellen lassen, bevor Sie zurück reisen. Dann erst ist Ihr Schützling wirklich gerettet!
Einen schönen Sommer
wünscht Ihnen Ihr
Dr. Eckehart Ziesel